Interview: Kurt Knauder über das TechCenter ZETA

Unser Director der Business Line Products & Components, gleichzeitig Standortleiter unserer Niederlassung in Lebring, gibt im folgenden Interview einen Überblick über die Forschung und Entwicklung in unserem hauseigenen TechCenter.
Finden Sie heraus, wo die Schwerpunkte des TechCenters liegen, wie die Produktentwicklung abläuft und was sein ganz persönliches Highlight im Zusammenhang mit dem TechCenter ist.

Über welche Ausstattung verfügt das TechCenter derzeit und was ist in Zukunft geplant?
Auf einer Testfläche von aktuell 100m² stehen insgesamt 4 Experimentierkojen für parallele Versuchsabwicklungen zur Verfügung. Mithilfe des Downscalings von Produktionsanlagen in den Labor- oder Pilotmaßstab werden dort vielfältige Versuchsreihen ermöglicht.

Neben einer perfekten Ausstattung mit unterschiedlichen Laborbehälter und Reaktoren zählen auch Dampferzeuger, TCU und Autoklaven zur Ausstattung des TechCenters, so dass Prozesse präzise und nahe am Original gefahren werden können. Damit können die Ergebnisse optimal für die Etablierung im Kundenprozess genutzt werden. Besonders hervorzuheben ist noch die Möglichkeit der kLa-Wert Charakterisierung von Biofermentern, welche sowohl im Labor als auch direkt beim Kunden durchgeführt werden können.

Um unseren Kunden in Zukunft eine noch höhere Produkt- und Prozessqualität garantieren zu können, sind bereits weitere Investitionen in die Forschungs- und Entwicklungsumgebung am Standort Lebring geplant.

In welchen Bereichen liegen die Schwerpunkte des TechCenters und warum spezialisiert man sich genau auf diese Themenbereiche?
Grundvoraussetzung für die Entwicklung und Optimierung von biopharmazeutischen Prozessen sind komplexe und aufwendige Verfahren. Bis ein Prozess bzw. Produkt marktreif ist, müssen viele Stadien durchlaufen werden. Geht es um den Prozessentwicklungsbereich, liegt das Hauptaugenmerk auf der Durchführung von vielfältigen Versuchsreihen und Experimenten. Diese experimentellen Ansätze werden oft mit Simulationen kombiniert. Ein Beispiel hierfür sind Computational Fluid Dynamics (CFD)-Studien, mithilfe dessen schwer messbare Daten analysiert werden, was wiederum tiefe Einblicke in verschiedenste Prozesse liefert.

Oft geht die Prozessentwicklung Hand in Hand mit der Entwicklung von Bauteilen, die einen Mehrwert für die pharmazeutische Produktion bieten. Dies können Sterilkonnektoren, Mouseholes oder Rührblatt-Kombinationen mit speziellen Geometrien sein. Einer der Schwerpunkt des TechCenters liegt in der Herstellung von Prototypen solcher Komponenten.

Die Produktentwicklung erfolgt meist in enger Zusammenarbeit mit externen wissenschaftlichen Partnern. Mit welchen Einrichtungen wird im TechCenter ZETA zusammengearbeitet?
Wir bei ZETA sind sehr stolz darauf, im R&D-Bereich viele national und international renommierte Universitäten zu unseren Partnern zählen zu dürfen. Bei der Weiterentwicklung unserer BMRF XXL Magnetrührwerken arbeiten wir beispielsweise eng mit der TU Hamburg zusammen, aber auch mit der TU Graz oder der BOKU Wien sind wir im intensiven Austausch wenn es um das Thema Produktentwicklung geht. Das ermöglicht gebündeltes Know-how für hochwertige Kundenlösungen.

Auf welche Produktentwicklung sind Sie persönlich besonders stolz?
Sicherlich eine der aufwendigsten aber für unsere Kunden interessantesten Produktentwicklung ist jene des Sterilkonnektors. Mit diesem Konnektor können sterile Verbindungen in Reinräumen hergestellt werden, was sich wesentlich auf die Erfüllung der Anforderungen des Annex 1 der GMP-Richtlinien für die Herstellung steriler Arzneimittel auswirkt. Zusätzlich zeichnet sich dieser Konnektor durch seine Mehrfachnutzung aus – dies trägt ganz im Sinne der Nachhaltigkeit zur Müllvermeidung bei.

„Dies ist ein Meilenstein in der Weiterentwicklung der Steriltechnik“ hat ein Kunde zu diesem Produkt angemerkt. Dies macht uns stolz und wir freuen uns natürlich diesen Meilenstein geschafft zu haben.